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Leben und Liebe in Italien zur Zeit der Renaissance

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Pierotti-Cei, Luisa
Verfasserangabe: Luisa Pierotti-Cei
Jahr: 1977
Verlag: Genf, Minerva
Mediengruppe: Bücher (ÖB)

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Inhalt

Das gab es im goldenen Zeitalter der italienischen Renaissance:
Die Liebe war - nach Pietro Bembo - "eine erhabene Betrachtung der Schönheit"; im Namen der Liebe war alles erlaubt; oft gingen verliebte junge Männer zu Zauberinnen um angeblich wirksame Liebestränke.
Männliche Kinder aus vornehmen Familien erhielten Namen aus dem christlichen Kalender, stets aber auch einen zweiten aus der Antike, wie Achilles, Agamemnon oder Ulysses, denn man verehrte das klassische Altertum.
Es kam recht häufig vor, daß eine junge Braut, wenn sie das Haus ihres Gatten betrat, dort eines oder mehrere Kinder vorfand, die aus Beziehungen ihres Mannes mit einer Dame der Gesellschaft oder mit einer Dienerin stammten - und das galt als durchaus normal.
Über einem der Tore zum Kaiserpark in Florenz stand folgende Inschrift: " Gänsen, Frauen und Ziegen ist der Eintritt verboten." Trotzdem kam es während der Renaissance zu einer richtigen Befreiung der Frauen, und nicht wenige von ihnen verwalteten beispielsweise das Familienvermögen.
Man begnügte sich nicht damit, den Körper zu parfümieren, man spritzte Duftwasser auf Tische, Stühle und andere Gegenstände. Bei großen Festen parfümierte man sogar Maultiere und Esel.
Während die Dunkelhaarigen vorherrschten, verehrte man blonde Frauen, doch die Augenbrauen sollten schwarz sein. Das Schönheitsideal verlangte eine gutausgebildete Nase, einen kleinen Mund, ein rundes Kinn und einen langen Hals.
Die Verwendung von Perücken war stark verbreitet, und es kam vor, daß junge Madchen in Tränen aufgelöst zu Hause anlangten, weil sie von professionellen Haardieben kahlgeschoren worden waren.
Junge Männer trugen lange Haare und Stirnfransen; sie ließen sich regelmäßig frisieren.
Der Eßtisch kam erst damals auf; bis dahin hatte man Platten auf zusammenlegbaren Gestellen verwendet.
Messer und Löffel kamen früher in Gebrauch als Gabeln, die anfangs nur zwei Zinken hatten.
Fast alle Gerichte enthielten Honig; man setzte ihn überall zu, wie auch Safran, Gewürznelken und Vanille.Es gab viele Hunde aller Rassen und Größen, doch hielt man gerne auch Affen; vornehme und reiche Leute hatten außerdem Eichhörnchen und Hermeline als Schoßtiere und nahmen sie in die Kirche mit - als lebende Wärmflaschen.
Das beliebteste Spiel war eine Art Krocket, aus dem sich später Golf und Kricket entwickelten.
Der Regenschirm wurde ein allgemeiner Gebrauchsgegenstand, nachdem ein Handwerker auf den Einfall gekommen war, das Tuch auf ein zusammenfaltbares Gestell zu spannen.
Der Arbeitstag begann wie im Mittelalter bei Tagesanbruch und dauerte bis zur Abenddämmerung; das bedeutete im Winter zehn und im Sommer Fünfzehn bis sechszehn Stunden ununterbrochene Arbeit. Einige Städte erließen Bestimmungen zum Schutz der Kinder und untersagten es, Kinder unter zwölf Jahren bei schweren Arbeiten zu beschäftigen.
Damals entstand die Presse - und auch die Annonce: die "Anzeigen" - hatten vor allem den Zweck, Geschäftsleute zu informieren.
Herzkranken empfahl man Krötenbrühe - und seither hat man entdeckt, daß diese Brühe eine der Digitalis sehr nahe verwandte Substanz enthält.
Es gab zwei Arten von Chirurgen, "Langröcke" und "Kurzröcke"; die ersteren, die als die gelehrteren galten, trugen lange Gewänder. Es war die Zeit der Giftmorde: man vergiftete seine Feinde mit Hilfe eines Taschentuchs, eines Handschuhs, eines Blumenstraußes oder einer roten Kerze, die beim Brennen schädliche Dämpfe verbreitete.
In diesem Buch findet der Leser noch viele andere Merkwürdigkeiten. Es ist ein wahres Fresko vom Leben in einer Epoche, die nicht ihresgleichen hat, und in einem Land, das mehr als jedes andere verdient, die Heimat der Kunst und der Schönheit genannt zu werden.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Pierotti-Cei, Luisa
Verfasserangabe: Luisa Pierotti-Cei
Jahr: 1977
Verlag: Genf, Minerva
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 930(450)
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Beschreibung: 143 S. : ill. ; 26 cm
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Fußnote: Übertragen ins Deutsche von Peter Äschner
Mediengruppe: Bücher (ÖB)