Cover von Zwischen Menschenhandel und' Endlösung' wird in neuem Tab geöffnet

Zwischen Menschenhandel und' Endlösung'

Das Konzentrationslager Bergen-Belsen
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Kempen, Thomas von
Verfasserangabe: Thomas von Kempen ; nach der Übersetzung von Johann Michael Sailer
Jahr: 2000
Verlag: Paderborn [u.a.], Ferdinand Schöningh
Mediengruppe: Print-Medien (SM,PM)

Verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusVorb.FristFarbe
Vorbestellen Zweigstelle: BI Büllingen (SM) Standorte: 943 Wen Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist: Signaturfarbe:
 

Inhalt

Neben Auschwitz wird das Konzentrationslager Bergen-Belsen häufig als Synonym der nationalsozialistischen Lager begriffen. Doch allein die Entwicklungsgeschichte des sogenannten "Aufenthaltslagers Bergen-Belsen", so die spätere offizielle Bezeichnung, zeigt schon die Sonderrolle, welche Bergen-Belsen innerhalb des Konzentrationslager-Systems eingenommen hat. Aufgrund seiner unterschiedlichen Funktionen durch die Entwicklung von einem anfänglichen Sammellager für Austauschzwecke bis hin zu einer der letzten Stationen innerhalb der nationalsozialistischen "Endlösung" weist das Konzentrationslager Bergen-Belsen erhebliche Unterschiede zu anderen Lagern auf. In Bergen-Belsen sollten - das war der Leitgedanke zur Gründung im Jahre 1943 - bestimmte Juden zentral inhaftiert werden, um im Tausch gegen Waren oder Reichsdeutsche ausreisen zu dürfen. Die Geschichte des Lagers und das Schicksal seiner Insassen werden in diesem Buch im Kontext der verschiedenen Austausch- und Freikaufverhandlungen rekonstruiert. Ausgehend vom völkerrechtlich üblichen Zivilgefangenenaustausch wurden seit 1942 auch inhaftierte Juden mit echten oder gekauften Pässen ausländischer Herkunft ausgetauscht, so dass der Austausch zum Medium für den Freikauf von Juden wurde. Die Hoffnungen der Internierten und die politischen Erwägungen auch der Alliierten bildeten hier oftmals einen ernüchternden Kontrast. Mit dem mittlerweile zugänglichen Material lässt sich zeigen, welche Interessen wie verfolgt wurden. Erfolgreiche Verhandlungen wie deren Scheitern beleuchten die Rolle von deutschen Ämtern und ihren Verhandlungspartnern. Das erklärte Ziel der Nationalsozialisten blieb die Ermordung der Juden. Doch mit der 'Idee' Bergen-Belsen öffnete sich eine kleine Tür aus dem todbringendem Lagersystem. Wer kam überhaupt nach Bergen-Belsen und was erwartete ihn dort ? Wie war der 'Alltag' organisiert ? Wie kam es schließlich zu der 'Hölle Bergen-Belsen' ? Nicht nur die Umsetzung von Befehlen wird hier nachgezeichnet, sondern auch die Motive der beteiligten Funktionäre, die - oftmals im Rang gleichgestellt - doch unterschiedliche Intentionen verfolgten. Die erfolgreichen Austauschaktionen führen zu der unbequemen und doch hypothetischen Frage, welche Überlebenschancen für viele Opfer noch geblieben wären? Realität sind über 43.000 Tote, deren letzte Leidenszeit nicht beschrieben werden kann, aber durch nüchterne Protokolle und durch Berichte Überlebender erinnert werden soll. Dies ist die soziale und historische Folie, vor der eine Dichotomie des Scheiterns der Austauschidee erarbeitet wird.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Kempen, Thomas von
Verfasserangabe: Thomas von Kempen ; nach der Übersetzung von Johann Michael Sailer
Jahr: 2000
Verlag: Paderborn [u.a.], Ferdinand Schöningh
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik 943
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-506-77511-5
Beschreibung: 444 S. ; 24 cm
Suche nach dieser Beteiligten Person
Fußnote: Register
Mediengruppe: Print-Medien (SM,PM)