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Die Würde des Menschen

Folter in unserer Zeit
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Koch, Peter; Oltmanns, Reimar
Verfasserangabe: Peter Koch, Reimar Oltmanns
Jahr: 1978
Verlag: Hamburg, Gruner + Jahr
Mediengruppe: Bücher (ÖB)

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Inhalt

Verfolgte und Verfemte haben die Flucht nach vorn angetreten und für dieses Buch ihr Schicksal offen geschildert. So entstand ein erschütterndes Dokument über den unmenschlichen Umgang mit politischen Gegnern in unserer Zeit. Ob in West und Ost, Nord und Süd, wer sich der Obrigkeit nicht fügt, lebt gefährlich. Unliebsame Religion, verdächtige Ideologie, diskriminierte Hautfarbe, Herkunft oder Sprache bedeuten für Tausende Haft, Erniedrigung oder gar das Todesurteil, oft erst vollstreckt nach grausamer Folter.
Am 10. Dezember 1948 haben die Vereinten Nationen feierlich eine Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Unter dem damals noch frischen Eindruck der nationalsozialistischen Ausrottungspolitik verkündete die Weltgemeinde: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren ..."(Artikel 1).
Heute sieht die Wirklichkeit so aus: Seit 1948 wurden noch nie so viele Menschen aus politischen Gründen verfolgt und eingesperrt wie in den letzten beiden Jahren. In Zahlen: Von den 159 Staaten der Welt verletzten 110 die Menschenrechte. Die Vereinten Nationen, eigentlich dazu berufen, als Anwalt der Entrechten und Gefolterten aufzutreten, sind machtlos und begnügen sich mit Aufrufen und Ermahnungen.
Als die STERN-Reporter sich zur Aufgabe machten, die Gefolterten und Entrechteten aufzufinden, um ihr Los der Öffentlichkeit ins Bewußtsein zu schreiben, schien der Ausgang dieses Unternehmens mehr als fraglich. In New York öffneten die Vereinten Nationen zwar ihre Archive, verweigerten aber einen Schutzbrief, wohl wissend, daß so Papier schlagfreudige Polizeikommandanten oder fanatische Armee-Offiziere nicht sonderlich beeindrucken würde. Die Autoren ließen sich nicht abhalten. sie bereisten dreizehn Länder, stellten Staatspräsidenten und Generalen, Polizeipräfekten und Innenministern unbequeme Fragen. Doch die meiste Zeit verwendeten sie mit der Suche nach den Opfern, die oft als verschollen galten.
Im Jahr 1978 wollen die Vereinten Nationen ein Jubiläum feiern: 30 Jahre Menschenrechte. Fur die Internierten auf dem indonesischen Gefangenen-Eiland Buru oder auf der südafrikanischen Robbeninsel, für die Eingeschlossenen in der DDR-Haftanstalt Bautzen, für die Zwangspatienten in der Psychiatrischen Sonderanstalt Arsenalnaja von Leningrad oder für die Gefolterten im Minas-Verlies bei Asuncion, der Hauptstadt Paraguays, werden diese Jubiläumsfeiern wie ein Hohn klingen. Ihr Alltag bleibt weiterhin bestehen aus Demütigung, Schmerz und Stumpfsinn, aus Hoffnung und Resignation.
Peter Koch, 1938 in Halle geboren, ist seit zwanzig Jahren als politischer Korrespondent und Redakteur tätig. Er arbeitete u.a. für die "Süddeutsche Zeitung" und den "Spiegel", ehe er 1970 zum STERN kam. Reimar Oltmanns, 1949 in Schöningen/Helmstedt geboren, ging als politischer Redakteur 1972 zum STERN. Vorher schrieb er für die "Hannoversche Presse" und die "Frankfurter Rundschau".
Das Schlußwort schrieb Pavel Kohaut. Der 48jährige Dramatiker und Schriftsteller ("Armer Mörder", "August, August, August", "Roulette") wurde nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in Prag 1968 zur "Unperson" und zum "Staatsfeind" erklärt. Er ist Mitunterzeichner des "Manifests der 2000 Worte" und der "Charta 77". Die Menschenrechtler haben sich mit diesen beiden Appellen schärfster Verfolgungen und Schikanen ausgesetzt. Kohouts neuestes Werk, "Die Henkerin", wird in der Schweiz erscheinen.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Koch, Peter; Oltmanns, Reimar
Verfasserangabe: Peter Koch, Reimar Oltmanns
Jahr: 1978
Verlag: Hamburg, Gruner + Jahr
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 343.4
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ISBN: 3-570-00061-3
Beschreibung: 280 S. : ill. ; 25 cm
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Nannen, Henri
Mediengruppe: Bücher (ÖB)