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Szenen aus dem bürgerlichen Berlin der Zeit um 1890, realistisch, ironisch gebrochen, gibt Theodor Fontanes Roman Frau Jenny Treibel (1892): ein feudales Diner in der Villa des schwerreichen Fabrikanten Treibel, der, zum Nachweis seiner konservativen Gesinnung, öffentlich gegen die Sozialdemokraten aufterten will: ein Gelehrtentreffen in der bescheidenen Mietwohnung von Wilibald Schmidt, Professor de rKlassischen Sprachen; eine Landpartie, bei der sich Schmidts Tochter, die gesitreiche Corinna, mit dem Sohn der Treibels, dem ihr geistig weit unterlegenen Leopold, verlobt; die Aufhebung dieser "nicht standesgemäßen" Verlobung durch Leopolds Mutter Jenny, eine Stenimentale, die es vor Jahrzehnten mit dem Kapital ihrer Schönheit gleichwohl geschafft hat, in die Familie Treibel emporzuheiraten, und dabei den sie umwerbenden Schmidt versetzen mußte ; schließlich dann eine "standesgemäße" Heirat als Finale. Alle rechnen und verrechnen sich auch: die Kleinbürger, die Großbürger, die Bildungsbürger. "Zweck der Geschichte: das Hohle, Phrasenhafte, Lügnerische, Hartherzige des Bourgeoisstandpunktes zu zeigen."