Krieg ist kein Spiel, aber die Vorbereitung auf einen Krieg oft schon. Der Erste Weltkrieg hatte, nicht nur in Deutschland, eine lange Vorlaufphase. Die Kinder bekamen Kriegsspielzeug und Matrosenanzüge geschenkt. Die militärischen Strategen spielten verschiedene Szenarien durch. Lobbygruppen spielten die Bedrohung Deutschlands durch seine europäischen Nachbarn hoch. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. spielte sich selbst, ohne seine Rolle als oberster Repräsentant der Nation auszufüllen. Das Attentat von Sarajewo führte zu internationalen Verwicklungen, nicht nur die deutsche Diplomatie spielte verrückt - das Spiel war aus, es wurde grausam ernst.
"Krieg spielen" - 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verharmlost die Ausstellung mit Kinderspielzeug und Familienfotografien aus der Kaiserzeit die Katastrophe nicht. Indem sie nach der alltäglichen, spielerischen Gewöhnung an Feindbilder und Obrigkeitskult fragt, geht sie den Vorbedingungen nach.
Inhalt:
- Matthias Winzen: Der Spielzeugkaiser
- Tobias Mey: Kurze Hose, Holzgewehr! Vom Kinder- und Klassenzimmer in den Schützengraben
- Tobias Mey: Stahlband zur Front. Kriegsspiele mit der Eisenbahn
- Barbara Wagner: Die Kunst der Propaganda. Bildmedien vor dem Ersten Weltkrieg
- Simone Demandt: Das Mondscheinlabor. Mein Großvater vor und während des Ersten Weltkriegs.
- Peter Steinbach: Zwischen Leipziger Völkerschlacht 1813 und Langemarck 1914. Erklärungen eines Irrwegs
- Bernd Künzig: Masse, Mord und Individuum. Klanglandschaften des Ersten Weltkriegs in der Musik des 20. Jahrhunderts.
Verfasserangabe:
Mit Beiträge von Simone Demandt, Bernd Künzig, Tobias Mey... [et al.]
Jahr:
2014
Verlag:
Oberhausen, Athena
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Systematik:
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940.3, 940
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ISBN:
978-3-89896-583-5
Beschreibung:
245 S., ill. ; 24 cm
Mediengruppe:
Print-Medien (SM,PM)