Die Medici – Paten der Renaissance
Bankiers, Fürsten, Päpste
Im Mai 1993 explodierten 350 Kilo Sprengstoff vor den Uffizien von Florenz. Das Attentat der Mafia tötete fünf Menschen, beschädigte fast 150 Gemälde und ruinierte meine Vorfreude auf den gerade gebuchten Urlaub in Florenz. Entgegen aller Zeitpläne öffnete das Museum vorzeitig seine Pforten. Zuerst gönnte ich mir ein Glas Brunello, dann hatte ich mein Rendezvous mit Simonetta Vespucci, der Geliebten Giuliano de Medicis und Muse Botticellis. Als Venus strahlte die Schönheit im Mittelpunkt seines Meisterwerkes „Primavera“. Der Frühling der Renaissance war berauschender als der schwere Rotwein.
Als Mäzene von Künstlern wie Botticelli oder Michelangelo erwerben sich die Medici ihren guten Ruf. Aber die Ästheten vom Arno sind zugleich Meister einer diskreten Staatspolitik. Ohne ein politisches Amt avanciert Cosimo der Ältere zum heimlichen Herrscher von Florenz, der wie Don Corleone im Film „Der Pate“ alle Fäden in seiner Hand hält.
Im 16. Jahrhundert steigen die Medici zu Herzögen auf. Cosimo I. ist ein brutaler Machtmensch, gnadenlos gegen seine Feinde und gierig nach dem Gold seiner Untertanen. Die Geschichte der Medici endet als Tragikomödie: Herzog Gian Gastone verbringt die Tage in seinem Schlafzimmer, das nach seinen Fäkalien stinkt. Aus Frühling ist Fäulnis geworden.
Ihr, Euer
Dr. Klaus Hillingmeier
Chefredakteur
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1848
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Themen dieser Ausgabe
Fegefeuer der Eitelkeiten
Schluss mit Kunst, Luxus und Lebensfreude! Der Florentiner Gottesstaat des Savonarola
Die Fäden der Macht
Er hat weder Amt noch Titel – trotzdem ist Cosimo der Alte der Herrscher über Florenz
Lorenzo der Prächtige
Der Medici ist die Verkörperung des Renaissance-Menschen: kultivierter Humanist und Mäzen
Kopfgeld und Kanonen
König Karl VIII. von Frankreich marschiert 1494 in Italien ein. Im Tross tödliche Artillerie
Machiavelli
Wie der Philosoph unser politisches Denken radikal veränderte
Geburt einer neuen Kunst
Der Frühlingswind der Renaissance: Botticelli, Donatello und da Vinci
Lehrjahre eines Genies
Der junge Michelangelo
Glanz und Elend am Arno
Goldene Tage? Nur für eine kleine Elite! Die meisten Florentiner leben in bitterer Armut
Der große Herzog
Die Tage der Republik haben ein Ende. Jetzt herrscht Cosimo I. mit starker Hand in Florenz
Der Boboli-Garten
Ein kleines Paradies am Arno
Ein Hirte verliert seine Herde
1517 rebelliert Luther gegen den Ablasshandel, doch der Medici-Papst Leo X. verkennt die Gefahr
Katharina de Medici
Zwischen Intrigen und brutalem Glaubenskrieg: die bewegte Biografie der französischen Regentin
Audienz im Schlafzimmer
Dekadenz und Knabenliebe: der letzte Herzog Gian Gastone
Weitere Themen
Blickpunkt: 100 Jahre Türkei
Von Atatürk zu Erdogan
Serie: Gefährliche Liebschaften
Joseph Goebbels und Lida Baarova
Geschichte im Alltag
Der Sarg
Porträt
Vicco von Bülow alias Loriot
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Jahr:
2023
Verlag:
Nürnberg, Sailer
Aufsätze:
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Systematik:
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930, ZS
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ISSN:
1617-9412
Beteiligte Personen:
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Metzger, Franz
Mediengruppe:
Print-Medien (SM,PM)