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Afrika wird der Kontinent der Waisen, schrieb die New York Times. Denn in den vergangenen zwanzig Jahren wurden dort so viele Menschen Opfer der Immunschwächekrankheit, dass zwölf Millionen Kinder zu Waisen wurden. Wer soll zwölf Millionen Pausenbrote streichen? Zwölf Millionen Schnupfennasen putzen, zwölf Millionen Gute-Nacht-Geschichten vorlesen, wenn es keine Eltern mehr gibt? Das fragte sich Melissa Fay Greene, als sie den Zeitungsartikel las. Einer dieser Menschen ist Haregewoin Teferra, eine Witwe aus Addis Abeba, die nach dem Verlust ihres Mannes und ihrer Tochter ein kleines Mädchen bei sich aufnahm, dessen Eltern an AIDS gestorben waren. Sie stellte sich der neuen Aufgabe mit Mut und Herzenswärme und nahm dafür den sozialen Abstieg und das Unverständnis ihrer Umwelt in Kauf. Aus dem Zufluchtsort für ein einzelnes Kind ist in Haregewoins vier Wänden binnen kurzem ein Waisenhaus entstanden, das den Zustrom der Neuankömmlinge kaum mehr fassen konnte. Mit Hilfe einer Adiptionsagentur gelang es Haregewoin zwar, viele ihrer Schützlinge nach Europa und in die USA zu vermitteln. Doch Adoption ist kein Lösung für die Probleme Afrikas - meint Melissa Fay Greene, die den Lebensweg der mutigen Äthiopierin verfolgt und selbst zwei äthiopische Kinder adoptiert hat. Die westliche Welt muss endlich die Mittel und die Medizin bereitstellen, damt der Krankheit AIDS Einhalt geboten wird. Mit der Geschichte von Haregewoin will sie aber auch zeigen: Jeder Einzelne kann dabei etwas bewirken!