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Anne Frank Tagebuch

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Frank, Otto H; ; Pressler, Mirjam
Verfasserangabe: Otto H; Frank ; Mirjam Pressler
Jahr: 1991
Verlag: Frankfurt am Main, Fischer
Mediengruppe: Bücher (ÖB)
nicht verfügbar

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Inhalt

Das Tagebuch hatte für Anne Frank zwei Bedeutungen, beide gleichermaßen wichtig, beide nicht säuberlich voneinander zu trennen. Auf der einen Seite war es für Anne Frank eine Gesprächspartnerin ("Liebe Kitty"), der sie ihre geheimsten Geheimnisse anvertraute, bei der sie Trost und Zuversicht fand und mit deren Hilfe sie ihre Gedanken und Gefühle gleichsam erproben und festigen konnte. Unter wenigen exremen Umständen bilden heranwachsende Mädchen ihre Persönlichkeit im Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen. Anne Frank hatte weitgehend nur ihr Tagebuch - ihre "Kitty".
Auf der anderen Seite war das Tagebuch für Anne Frank eine Art Übngsfeld für ihre schriftstellerischen Talente, die sie in reichem Maße besaß. Hätte sie ein anderes Schicksal gehabt, wäre sie sicher geblieben, was sie war: Schriftstellerin, und nach allem, was in ihrem Tagebuch an Begabung sichtbar wird, eine originelle, sprachgewandte, ausdrucksstarke. In ihrem Tagebuch finden sich etliche Passagen, in denen sie geradezu artistisch mit ihrem Sprachmaterial umgeht. Ihre Beobachtungsgabe ist unbestechlich. Von den mit ihr Untergetauchten liefert sie wahre "Psychogramme", sei es von den Eltern, von ihrem Freund Peter oder von dem Einzelgänger "Albert Dussel".
Erstaunlich für ihr Alter auch die Fähigkeit zu intensiver Selbsterkundung, zur Erforschung der eigenen Gedanken und Gefühle, ob über die menschliche Sexualität, über die Geschlechterfrage, über Kunst und Literatur oder über die Verfassung des Menschen, die sie ohne Illusionen betrachtet. Trotz ihrer Jugend nimmt sie, fast hellseherisch, Fragen vorweg, die sich erst Generationen nach ihr stellen werden. Ihre Gedanken und Erkenntnisse zur Situation der Frau sind emanzipatorisch im echten Sinne. Ihr Menschenbild ist geprägt von Zweifel und Melancholie; es erinnert an das heutige, das "postmoderne" Menschenbild.
Der Gedankenreichtum, der sich in dem Tagebuch wiederspiegelt, und die sprachliche Kunstfertigkeit, mit der dieser Reichtum dargeboten wird, konfrontieren den Leser unabweisbar mit der Frage, welchen Lebensweg Anne Frank eingeschlagen hätte, wäre sie nicht der Mordmaschinerie Hitler-Deutschlands zum Opfer gefallen. So ist das Tagebuch auch ein Buch der Trauer.
Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. Aufgrund der sich bereits abzeichnenden Judenverfolgungen zog ihre Familie 1933 zunächst nach Aachen und dann nach Amsterdam. Im Mai 1940 überfällt Hitlers Westoffensive auch die Niederlande. Im Oktober dieses Jahres leiten die deutschen Besatzer die "Entjudung" der niederländischen Wirtschaft ein. Otto Frank kann die Besitzverhältnisse seiner Firma eine Zeitlang verschleiern, doch Mitte Mai 1942 zieht die Familie sich in das Hinterhaus an der Prinsengracht 263 zurück. Am 12. Juni 1942, ihrem 13. Geburtstag, beginnt Anne Frank ihr Tagebuch, das sie am 1. August 1944, drei Tage vor der Verhaftung der Untergetauchten, beenden sollte. Anne Frank ist im März 1945 in Bergen-Belsen umgekommen, wie auch ihre Schwester Margot. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Frank, Otto H; ; Pressler, Mirjam
Verfasserangabe: Otto H; Frank ; Mirjam Pressler
Jahr: 1991
Verlag: Frankfurt am Main, Fischer
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Systematik: Suche nach dieser Systematik JB/C
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ISBN: 3-10-076711-X
Beschreibung: 315 S. : ill. ; 22 cm
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Mediengruppe: Bücher (ÖB)